VNL-Statement zur Unterrichtsversorgung

VNL-Statement zur Unterrichtsversorgung

  • Unterrichtsversorgung insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen unzureichend
  • Strategie zur Sicherstellung der Unterrichtsversorgung fehlt noch immer

Zur Antwort des Niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne auf die Kleine Anfrage der Fraktion der FDP: „Unterrichtsversorgung - vier Jahre Stillstand unter Minister Tonne?“ erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:

„Kultusminister Grant Hendrik Tonne kann sagen was er will, die Unterrichtsversorgung an vielen unseren Schulen, insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen wie Ober-, Real-, Haupt- und Förderschulen ist seit Jahren einfach nur mit „unzureichend“ zu bezeichnen. Da hilft es auch nicht, dass jedes Jahr eine relativ hohe Anzahl von Stellen ausgeschrieben werden, die dann zum Einstellungstermin doch nicht alle besetzt werden können – so auch dieses Schuljahr wieder.

Die schlechte Unterrichtsversorgung besonders an den nicht-gymnasialen Schulformen erschwert die Arbeit und geht zu Lasten der Schülerinnen und Schüler. Es reicht auf Dauer nicht, dass der Pflichtunterricht allenfalls gerade so erteilt werden kann. Schule ist mehr als die Erteilung des Pflichtunterrichts. Erst Zusatzbedarfe für Ganztag, Inklusion, Förder- und Fordermaßnahmen oder Arbeitsgemeinschaften – um nur einige zu nennen – ermöglichen eine gute Schule. Und hierfür fehlen an vielen unserer Schulen immer noch die dafür notwendigen Lehrkräfte sowie das Unterstützungspersonal.

Wir vermissen weiterhin eine Strategie des Kultusministers, wie er die Unterrichtsversorgung insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen in Zukunft endlich nachhaltig verbessern will. Solange in Niedersachsen die Lehrämter an Haupt- und Realschulen sowie an Grundschulen für angehende Lehrkräfte nicht attraktiver gestaltet werden, wird sich an dem eklatanten Bewerbermangel mit den bekannten Folgen nichts ändern. Niedersachsen muss endlich den Lehrerberuf gerade in diesem Bereich durch eine bessere Bezahlung der Lehrkräfte mindestens nach A13 attraktiver machen und die immense Belastung der Lehrkräfte spürbar senken.

Eine Lehrkräfteimagekampagne ist zweifelsohne wichtig und richtig, hätte aber schon vor Jahren erfolgen müssen. Wenn eine solche überhaupt fruchtet, dann vergehen mindestens 4 Jahre, bis sich der Erfolg – sprich Neueinstellungen und damit eine Verbesserung der Unterrichtsversorgung – einstellt. Niedersachsen braucht mehr Studienplätze für das Lehramtsstudium insbesondere für das Lehramt an den nicht-gymnasialen Schulformen. Hier ist zu lange nichts geschehen, was sich jetzt bitter rächt.“

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