VNL zum Weltlehrertag 2022
- Statt wohlklingender Wahlkampfreden spürbare Entlastungen gefordert
- Wertschätzung des Lehrerberufes Schlüssel für gute Schule
Zum morgigen (5.10.) UNESCO-Weltlehrertages fordert der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte – VNL statt wohlklingender Reden gerade jetzt in der heißen Wahlkampfendphase vor der Landtagswahl Anerkennung und Wertschätzung für die verantwortungsvolle Arbeit der Lehrkräfte, vor allem aber endlich spürbare Entlastungen. „Die Lehrerinnen und Lehrer stellen sich im Schulalltag immer wieder besonderen Herausforderungen wie der Integration der Flüchtlingskinder, der weiteren Umsetzung und Ausgestaltung der Inklusion, der Digitalisierung unserer Schulen und der Umsetzung immer wieder sich ändernder Corona-Bestimmungen, um nur einige Beispiele zu nennen. Hierfür verdienen die Lehrkräfte mehr echte Anerkennung und Wertschätzung durch Politik und Gesellschaft“, so Torsten Neumann, VNL-Landesvorsitzender. Nach Ansicht des Verbandes ist das neben der unattraktiven Besoldung ein wesentlicher Grund, weshalb immer weniger junge Menschen den Lehrerberuf ergreifen und schon seit langem in Niedersachsen insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen nicht mehr alle ausgeschriebenen Lehrkräftestellen besetzt werden können.
Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen leisten alle Lehrkräfte neben ihrer eigentlichen Profession, dem Unterrichten, umfassende gesellschaftspolitische Aufgaben. Diese bestehen im Alltag aus einer Kombination von Sozial- und Familienarbeit, Krisenmanagement, Psychologie und Therapie und dem Unterrichten. Es bedarf daher mehr Assistenzpersonal an allen Schulen. Die immer wieder angekündigten Multiprofessionellen Teams sind an den meisten Schulen noch immer Mangelware. Mit diesen Maßnahmen könnten Lehrkräfte in ihrer pädagogischen Arbeit nachhaltig unterstützt und damit auch entlastet werden.
Niedersachsens Lehrkräfte erwarten gerade jetzt von den zur Wahl stehenden Parteien im Landtagswahlkampf nicht nur wohlklingende Ankündigungen und Versprechungen, sondern auch das Einhalten und die Umsetzung dieser nach der Wahl. Es muss endlich zu konkreten, spürbaren Entlastungen im Schulalltag kommen. Um dem eklatanten Lehrkräftemangel wirkungsvoll zu begegnen, bedarf es nach der Wahl der Umsetzung des Wahlversprechens aller Parteien, alle Lehrkräfte mindestens nach A13 zu besolden.
„Lehrerinnen und Lehrer freuen sich über jedes Lob und jede Anerkennung ihrer Arbeit, brauchen aber auch für ihre verantwortungsvolle Arbeit beste Rahmenbedingungen, die eine gute Investition für die Zukunft darstellen. Ein Schlüssel zum Erfolg guter Schule ist die Wertschätzung des Lehrerberufes durch Politik und Gesellschaft. Das gilt nicht nur am Weltlehrertag und vor Wahlen“, so Neumann abschließend.