VNL zum Start ins 2. Schulhalbjahr 2019/2020
- Schlechte Unterrichtsversorgung besteht weiter
- Vertretungsreserve für jede Schule gefordert
- Lehrerberuf attraktiver machen!
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL/VDR blickt nicht so optimistisch auf die Unterrichtsversorgung im 2. Schulhalbjahr 2019/2020 wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne. „Trotz zahlreicher Neueinstellungen und weiterhin zahlreicher Abordnungen wird die Unterrichtsversorgung insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen im Sekundarbereich I weiterhin unbefriedigend bleiben“, so Torsten Neumann, VNL/VDR-Landesvorsitzender mit einem realistischen Blick auf das 2. Schulhalbjahr.
Damit unvorhersehbarer Unterrichtsausfall durch Erkrankungen u. ä. aufgefangen werden kann, fordert der VNL/VDR schon seit langem eine Vertretungsreserve für jede Schule. Erst eine Unterrichtsversorgung von 105 % kann Unterrichtsausfall vermeiden helfen. „Weshalb werden aber viele Lehrkräfte denn krank? Das liegt besonders an den viel zu hohen Belastungen, die die Lehrkräfte zu schultern haben. Hier muss unser Kultusminister endlich mit wirklich spürbaren Entlastungen für alle reagieren.“, stellt Neumann klar. Im Übrigen finden Fortbildungen seit jeher vorwiegend in der unterrichtsfreien Zeit statt. Die während der Unterrichtszeit stattfindenden Fortbildungen sind auf das Nötigste beschränkt.
Das unproduktive Abordnungskarussell vom Gymnasium an die nicht-gymnasialen Schulformen dreht sich auch im 2. Halbjahr munter weiter. Zum neuen Schuljahr wird damit Schluss sein, da die Gymnasien ihre Lehrkräfte wegen G9 selbst benötigen. Der VNL/VDR sieht daher großen Handlungsbedarf bei der Gewinnung neuer Lehrkräfte. Diese werden auf dem Arbeitsmarkt kaum zu haben sein, wenn nicht endlich Niedersachsen sich bewegt und den Lehrerberuf spürbar attraktiver macht. „Allein das Festhalten an A12 für neu eingestellte Lehrkräfte an den nicht-gymnasialen Schulformen schreckt viele Bewerberinnen und Bewerber weiterhin ab, nach Niedersachsen zu gehen. Viele Bundesländer besolden diese Lehrkräfte mittlerweile nach A13“, so Neumann.
Neumann abschließend: „Viele Ober-, Real-, Haupt- und Förderschulen haben aufgrund der schlechten Bedingungen Schwierigkeiten, einen ausgewogenen Stundenplan für ihre Schüle-rinnen und Schüler zu erstellen. Niedersachsen benötigt jedoch gut versorgte Schulen mit hochmotivierten Lehrkräften, damit unsere Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet ins Berufsleben einsteigen können.“