VNL zum Stand der Inklusion

VNL zum Stand der Inklusion

  • Ehrliche und offene Bestandsaufnahme ohne ideologische Voreingenommenheiten gefordert
  • Inklusion in Niedersachsen noch immer große Baustelle
  • Unterstützungskräfte an Schulen bislang nur nette Worthülse

Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL/VDR fordert mit Blick auf die noch immer schwierige Lage bei der Umsetzung der Inklusion eine ehrliche, offene Bestandsaufnahme ohne ideologische Voreingenommenheiten. In Niedersachsen fühlen sich an vielen Schulen Lehrkräfte mit der Inklusion noch immer überfordert, sind Eltern enttäuscht und die Schülerinnen und Schüler die Leidtragenden. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Grünen hervor, über die heute im Landtag debattiert wird. „Es zeigt sich, dass auch 10 Jahre nach Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention die Inklusion an unseren Schulen noch immer eine große Baustelle mit ungelösten Problemen ist. Das ist auch so geblieben, als durch die Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes zum Schuljahr 2013/14 unsere Schulen alle mit einem Streich zu inklusiven Schulen erklärt worden sind“, konstatiert Torsten Neumann, VNL/VDR-Landesvorsitzender.

Um Inklusion endlich auf eine breite erfolgreiche Spur zu bringen bedarf es noch zahlreicher Anstrengungen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass gute inklusive Bildung nicht zum Nulltarif zu haben ist. Eine Schulgesetzänderung wie 2013 bringt nicht automatisch eine gut funktionierende Inklusion hervor. Dazu bedarf es gut ausgebildeter Lehrkräfte, die Unterstützung durch multiprofessionelle Teams erhalten. Letztere sind vom Land werbewirksam angekündigt worden, bislang aber stiefmütterlich behandelt worden. Nicht nur, dass es zu wenige dieser Unterstützungskräfte gibt bzw. eingestellt worden sind, sie werden dazu auch noch oftmals zu befristeten Stellen in Zwangsteilzeit gezwungen. „Kein Wunder, dass ein größerer Teil der zu wenigen ausgeschriebenen Stellen nicht besetzt werden können. Das muss sich dringendst ändern. Die Unterstützung der Schulen durch multiprofessionelle Teams darf nicht eine nette Worthülse bleiben, es müssen endlich Taten folgen“, so Neumann.

Neumann abschließend: „Die Antwort der Landesregierung hat ein weiteres Manko aufgezeigt: Die Landesregierung konnte auf zahlreiche Fragen zur Umsetzung der Inklusion keine konkreten Antworten geben, weil sie schlichtweg keine Daten dazu vorliegen hat. Das muss sich ändern. Deshalb fordern wir von der Landesregierung eine ehrliche und offene Bestandsaufnahme zur realen Situation der Inklusion an unseren Schulen. Das muss ohne Blick durch die Ideologiebrille erfolgen!“

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