VNL/VDR zum geplanten Start des AfD-Lehrerportals im Dezember 2018
- Einführung schärfstens verurteilt
- Volle Unabhängigkeit und Meinungsfreiheit für Pädagogen unabdingbar
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL/VDR verurteilt aufs Schärfste die Absicht der AfD, ab Mitte Dezember diesen Jahres ihr Lehrerportal „Neutrale Lehrer Niedersachsen“ ans Netz gehen zu lassen. Die AfD fordert Eltern, Schülerinnen und Schüler auf, dort Lehrkräfte zu melden, die sich im Unterricht angeblich einseitig negativ über die AfD äußern. „Eine Partei, die der Meinung ist, Meldeportale ins Leben rufen zu müssen, um Lehrkräfte und Schulen zu denunzieren, fehlt es deutlich an einem demokratischen Grundverständnis! Unseren Lehrerinnen und Lehrern eine derartige Missachtung zuteilwerden zu lassen, ist inakzeptabel. Täglich erweisen die Kollegen und Kolleginnen dem Land einen großen Dienst, bauen quasi die Zukunft mit auf. So versteht sich von selbst, dass die Einführung eines derartigen Kontrollapparates nicht zielführend ist und aufs Schärfste von uns abgelehnt wird. Mögliche Kritik am Unterricht einer Lehrkraft sollte stets zunächst mit ihr selbst und erst dann mit der Schulbehörde geklärt werden, jedoch nie an eine politische Partei gemeldet werden“, so Torsten Neumann, VNL/VDR-Landesvorsitzender.
Der VNL/VDR bleibt bei seiner Auffassung, dass Niedersachsens Lehrkräfte das Vertrauen der Gesellschaft verdienen. „Pädagogen benötigten volle Unabhängigkeit und Meinungsfreiheit in ihrem Beruf. Niedersachsens Lehrkräfte werden sich weiterhin nicht einschüchtern lassen. Für eine demokratisch gewählte Partei ist die Einrichtung eines solchen Denunziationsportals ein absolutes No-Go“, so Neumann abschließend.