VNL/VDR zu Althusmanns „Masterplan Digitalisierung“
- Warnung vor unüberlegten Schritten im Schulbereich
- Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte sicherstellen
- Wohlformulierte Absichtserklärungen helfen nicht weiter
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL/VDR begrüßt grundsätzlich den „Masterplan Digitalisierung“ von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann, warnt jedoch vor unüberlegten Schritten im Hauruckverfahren insbesondere im Schulbereich. „Minister Althusmann macht es sich zu einfach, wenn er auf Kosten der Elternschaft die Schulen mit Laptops oder Tablets ausstatten lassen will. Zu wenig Beachtung findet die Tatsache, dass die Lehrkräfte noch immer nicht genügend auf die Digitalisierung vorbereitet sind. Niedersachsen hat hier einen enormen Nachholbedarf“, so VNL/VDR-Landesvorsitzender Torsten Neumann als erste Reaktion auf die Vorabberichterstattung in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung von heute.
Der VNL/VDR warnt davor, nicht wieder die Fehler aus vergangen Jahren zu wiederholen. Digitalisierung ist mehr als nur die Ausstattung mit technischen Gerätschaften. Es muss sichergestellt sein, dass die Schulen bei der Wartung nicht allein gelassen werden. Die Lehrkräfte müssen intensiv und effektiv fortgebildet werden. Bis gezielt ausgebildete Informatik-Lehrkräfte die Universitäten verlassen werden, werden noch Jahre vergehen.
Neumann abschließend: „Minister Althusmann sollte noch vor der offiziellen Präsentation seines Masterplanes konkrete Maßnahmen nennen, wie auch einkommensschwache Eltern ihren Kindern einen Laptop oder Tablet finanzieren können. Digitalisierung darf nicht zur weiteren Mehrbelastung in den Schulen führen. Digitalisierung in der Schule wird auch in Zukunft nur ein – wenn auch sehr wichtiger – Teil sein. So wird die Inklusion, um nur ein weiteres Problemfeld zu nennen, die Schulen auch weiterhin enorm herausfordern und belasten. Von wohlformulierten Absichtserklärungen haben die Schulen nichts, es müssen auch konkrete, praxistaugliche Taten folgen.“