VNL-Statement zur vorweihnachtlichen Schulbesuchsregelung
Zur heute [10.12.2020] von Kultusminister Grant Hendrik Tonne vorgestellten Schulbesuchsregelung vor Weihnachten erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:
„Die heute veröffentlichte Regelung, dass Schülerinnen und Schüler ab dem 14. Dezember freiwillig ins Homeschooling wechseln können, ist aus unserer Sicht praxisuntauglich und nur halbherzig. Die Regelung wälzt die Verantwortung einseitig auf Eltern ab. Für die Schulen bedeutet diese Regelung eine enorme Belastung. Alle Vorüberlegungen sind damit innerhalb kurzer Zeit wieder einmal über den Haufen geworfen worden. Ein weitgehend geordneter Unterrichtsablauf vor Weihnachten ist somit nicht mehr gewährleistet. Schulen können nur schwer planen, wer am Präsenz- oder Distanzunterricht teilnehmen wird. Sollten Klassenarbeiten unumgänglich sein – wer weiß jetzt schon, wie die Situation im Januar 2021 sein wird – und deshalb Schülerinnen und Schüler aus dem Homeschooling doch noch kurzzeitig in die Schule zurückkehren müssen, ist deren freiwillige Quarantäne bzw. Kontaktreduzierung hinfällig geworden.
Die heutige Regelung mutet wie ein Adventskalender an, jeden Tag wird ein neues Türchen geöffnet. Diese Situation ist unbefriedigend, Entscheidungen müssen zuverlässig und nachvollziehbar sein. Sollen Kontakte wirklich verhindert werden, bleibt nur die verpflichtende flächendeckende Einführung des Distanzlernens als praktikable Möglichkeit übrig. Die gewonnene Zeit bis zum Wiederbeginn der Schule am 11. Januar 2021 sollte dieses Mal wirklich genutzt werden, um zu klären, wie es dann an unseren Schulen weitergehen soll. Es muss um praktikable Lösungen gehen, die ein vernünftiges Unterrichten möglich machen, egal ob in Präsenz oder in Distanz.“