VNL-Statement zur Umsetzung der Inklusion
Zu der heutigen (02.07.20) Debatte im Landtag zur Umsetzung der Inklusion erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:
„Niedersachsens Schulen sind seit 2013 inklusive Schulen und noch immer läuft die Inklusion nicht rund – nicht nur in Niedersachsen, aber eben auch bei uns. Die Ursachen sind immer noch die alten: zu wenig Personal, zu wenig Unterstützung, zu wenig Räume, zu wenig Geld. Kurzum, es hakt an vielen Ecken und Enden.
Wir begrüßen daher die Bereitschaft aller demokratischen Kräfte im Landtag, endlich mehr für eine erfolgreiche Umsetzung der Inklusion tun zu wollen. Aber es müssen jetzt auch endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden, es ist lang genug geredet worden. In den zurückliegenden sieben Jahren ist von Seiten der Politik oft nicht konsequent gehandelt worden. Gute Ideen hat es gegeben, aber aus unterschiedlichen Gründen ist deren Umsetzung doch ausgeblieben.
Mittlerweile hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter verschlechtert. Es gibt nicht nur für die Besetzung der Lehrkräftestellen, sondern auch für die der multiprofessionellen Teams kaum noch geeignete bzw. genügend Bewerberinnen und Bewerber. Und gerade diese Unterstützungsteams werden von den Schulen dringend benötigt, um inklusiv beschulen zu können. Immerhin ist es zu begrüßen, dass die Politik eingesehen hat, dass Inklusion keine Ideologie sondern eine Haltung ist. Das vielbeschworene und immer wieder gern angeführte „Kindeswohl“ darf kein Feigenblatt bleiben, hinter dem sich jede(r) verstecken kann, so wie es gerade gebraucht wird.“