VNL-Statement zur Öffnung der Schulen
- Freude über Rückkehr der Schüler in Präsenzunterricht, aber:
- Kein Leichtsinn beim Gesundheitsschutz!
- Lehrkräfte sind Pädagogen und werden auch so handeln.
Zur Meldung, dass an rund 90 Prozent der niedersächsischen Schulen heute Unterricht in „halben Klassen“ nach Szenario B stattgefunden hat, erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:
„Auch wir freuen uns, dass die meisten Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Niedersachsen wieder in die Schule zurückkehren können, wenn auch nur ins Szenario B, dem Wechselunterricht. Trotz alledem bedarf es weiterer großer Anstrengungen beim Gesundheitsschutz, denn die Rückkehr ist teilweise auch dem Zahlenspielertrick geschuldet, nämlich der Erhöhung des Inzidenzschwellenwertes von 100 auf 165. Der Gesundheitsschutz darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden, denn die Pandemie ist immer noch gegenwärtig. Fakt ist, dass im Sekundarbereich-I und II noch nicht mal die Hälfte aller an Schulen Tätigen geimpft worden ist und die Schutzwirkung einer Impfung noch einmal zwei bis drei Wochen benötigt. Bei den Schülerinnen und Schülern hat es noch gar keine Impfangebote gegeben. Deshalb müssen weiterhin alle wichtigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Leichtsinn darf dabei nicht aufkommen.
Verwundert hat uns doch die Aussage unseres Kultusministers Grant Hendrik Tonne, der die Schulen explizit darauf hinweist, dass „diese Woche … eine Woche des Ankommens ohne Druck sein [muss]“. Was denkt der Kultusminister eigentlich von seinen Lehrkräften? Es handelt sich hier um Pädagoginnen und Pädagogen, für die es selbstverständlich ist, dass die Schülerinnen und Schüler erst einmal Zeit zum Eingewöhnen erhalten, wenn sie nach teilweise langer Abwesenheit in die Schule zurückkehren. Außerdem ist diese Woche eine extrem kurze Schulwoche. Die Lehrkräfte vor Ort kennen ihre Schülerinnen und Schüler am besten und gehen verantwortungsvoll situationsbezogen auf sie ein.“