VNL-Statement zur Gewinnung von Lehrkräftestunden
Zu den heute [23.09.2022] vom Landtag beschlossenen Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrkräftestunden erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL:
„Die heute vom Landtag beschlossenen Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrkräftestunden sind zwar grundsätzlich richtig, aber werden nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.
Die Möglichkeit für pensionierte Lehrkräfte, ohne Kürzung ihrer Versorgungsbezüge durchschnittlich 9 bis 10 Stunden unterrichten zu können, wird wahrscheinlich nur wenige ehemalige Lehrkräfte in die Schulen zurückbringen. Abschreckend wirkt auch die bürokratische Regelung, dass sich ehemalige Lehrkräfte noch einmal neu bewerben müssen, wenn sie in die Schule zurückkehren wollen. Hier bedarf es dringend einer unbürokratischen Regelung.
Ob die nunmehr erhöhte Mehrarbeitsvergütung spürbar mehr im Dienst befindliche Lehrkräfte motivieren wird, über ihr Pflichtstundendeputat hinaus zu unterrichten, sei dahingestellt. Alle Lehrkräfte sind schon jetzt sehr belastet, wenn nicht sogar überlastet. Es wird vielen schwer fallen, noch mehr Unterricht zu erteilen. Unterricht bedeutet ja nicht nur das Unterrichten selbst, hinzukommt auch die arbeitszeitintensive Vorbereitung.
Kultusminister Grant Hendrik Tonne versucht mit diesen Maßnahmen dem eklatanten Lehrkräftemangel zu begegnen, die Lage ist mehr als ernst. Leider sind Maßnahmen wie eine gerechtere Besoldung oder der Abbau von Belastungen der Lehrkräfte noch nicht oder kaum umgesetzt. Ständige Absichtserklärungen lösen nicht die Probleme.“