VNL-Statement zum "Schutzpaket Corona"
Zum heute [17.11.2020] von Kultusminister Grant Hendrik Tonne vorgestellten "Schutzpaket Corona" erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:
„Spät, hoffentlich nicht zu spät hat Kultusminister Grant Hendrik Tonne Maßnahmen bekanntgegeben, die schon früher hätten ergriffen werden müssen. Es handelt sich dabei um sinnvolle und wichtige Maßnahmen, wie die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Einstellung zusätzlicher pädagogischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für Schutzmittel wie FFP2-Masken zum Eigenschutz der Lehrkräfte bzw. Ersatzmasken für Schülerinnen und Schüler. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird davon abhängen, wie schnell diese wirklich umgesetzt werden. Hier sind leider aus Erfahrung berechtigte Zweifel angebracht. Es wird auch nicht einfach werden, geeignetes Personal zu finden, das die Lehrkräfte unterstützen kann. Der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Unsere Schulen brauchen sofort und nicht erst nach Wochen die Unterstützung.
Unbefriedigend sind die Ausführungen zur möglichen Anschaffung von Raumluftfiltern an den Schulen. Hier muss sich das Land dringend weiterbewegen und mehr tun, als nur im begründeten Einzelfall solche sinnvollen Geräte zu bezuschussen. Letzten Endes zeigen die jetzt angekündigten Maßnahmen, dass Niedersachsen zu lange gewartet hat und erst anfängt zu handeln, wenn das Kind fast schon in den Brunnen gefallen ist. Wir haben heute mehr erwartet!
Grundsätzlich müssen alle, die in Schule tätig sind und dort lernen, vor Ansteckung effektiv geschützt werden. Die heutigen Maßnahmen sind ein richtiger, aber noch viel zu geringer Schritt dorthin. Wir fordern die Landesregierung nachdrücklich auf, stringenter zu handeln und insbesondere die Zeit zu nutzen, um auch über das Szenario B nachzudenken. Völlig ausschließen sollte der Kultusminister dieses nicht! Es reicht nicht, nur bis zur nächsten Ecke zu planen.
Eine Rücksprache und Beteiligung auch anderer Lehrerverbände als nur die heute in der Pressekonferenz anwesenden wäre im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit angebracht gewesen.“