VNL-Statement zum Lehrkräftemangel und zur Unterrichtsversorgung

VNL-Statement zum Lehrkräftemangel und zur Unterrichtsversorgung

Zur heutigen [04.05.2023] Landtagsdebatte über den Lehrkräftemangel und die Sicherung der Unterrichtsversorgung erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL:

„Die heutige Landtagsdebatte zum Lehrkräftemangel und zur Unterrichtsversorgung hat deutlich gemacht, dass noch immer viel geredet, aber zu wenig gehandelt wird. Es reicht nicht, dass die zurzeit Regierenden ständig mit dem Finger auf den Finanzminister der letzten Landesregierung zeigen und dabei vergessen, dass das Kultusministerium seit mehr als zwei Wahlperioden in sozialdemokratischen Händen lag.

Zwei wichtige Problemfelder sind noch immer nicht befriedigend gelöst worden: Zum einen sind das die notwendigen konkreten Entlastungen für alle Lehrkräfte, zum anderen die Attraktivitätssteigerung des Lehrkräfteberufs durch mindestens A13 für alle.

Die im Nachtragshaushalt angekündigten 100 zusätzlichen Stellen für pädagogische Fachkräfte zur Unterstützung von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf sind zwar wichtig und gut, aber bei 2700 Schulen in Niedersachsen weniger als ein Tropfen auf dem sprichwörtlichen heißen Stein.

Niedersachsen braucht dringendst sofort neue Lehrkräfte, die aber zurzeit noch wegen der schlechten Besoldung in die Bundesländer wechseln, die ihre Lehrkräfte bereits nach A13 besolden. Außerdem gebietet „A13 für alle“ auch die Wertschätzung aller im Dienst befindlichen Lehrkräfte. Hier ist bislang viel geredet und mit dem Finger auf den ehemaligen Finanzminister gezeigt worden, aber konkrete Maßnahmen zur Umsetzung fehlen noch immer.

Wir begrüßen ausdrücklich die Offenheit und Ehrlichkeit unserer Kultusministerin Julia Willie Hamburg zu diesen Themenbereichen, aber müssen auch feststellen, dass bislang von Regierungsseite vornehmlich nur Ankündigungen erfolgt sind, mehr aber nicht. Wir sind gespannt, welche Anregungen unsere Kultusministerin aus den konkreten Arbeitsgruppenvorschlägen des Bildungsgipfels im März dieses Jahres aufnehmen wird. Wir hoffen, dass die Bekanntgabe zeitnah erfolgen wird. Die Zeit der Ankündigungen muss ein Ende haben, wir haben diese lang genug gehört.“

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