VNL - Statement zum Kultusetat-Entwurf 2025

VNL - Statement zum Kultusetat-Entwurf 2025

Den am 2. Oktober 2024 von Kultusministerin Julia Willie Hamburg vorgelegten Kultusetat 2025 kommentiert Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL – Verband Niedersächsischer Lehrkräfte:

„Der von Kultusministerin Julia Willie Hamburg im Kultusausschuss eingebrachte Haushaltsplanentwurf 2025 für ihr Ressort vermittelt zunächst den Eindruck, dass der eklatante Mangel an Lehrkräften und Unterstützungspersonal im nächsten Jahr durch diesen Etat spürbar abgebaut werden kann. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass sich am Fachkräftemangel im Schulbereich noch lange nicht viel ändern wird.

Ob alle durch den Kultusetat 2025 abgesicherten Lehrkräftestellen im nächsten Jahr wirklich besetzt werden können, bleibt letztlich Spekulation bzw. Hoffnung. Gerade an den nicht-gymnasialen Schulformen fehlt der Nachwuchs von den Universitäten. Es bedarf dringend einer Erhöhung der Studienplätze und des Abbaus der viel zu hohen Arbeitsbelastung an diesen Schulen, zum Beispiel durch den Einsatz von Unterstützungspersonal.

Deshalb reicht es nicht, 36 Vollzeiteinheiten für die Schulpsychologie zu verstetigen, es bedarf weiterer zusätzlicher Stellen zur Unterstützung der Schulen. Das gilt auch für den Bereich Schulsozialarbeit. Gerade hat die von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) vorgestellte repräsentative Umfrage ergeben, dass körperliche Gewalt unter den Schülerinnen und Schülern enorm zugenommen hat und die Schulen dadurch erheblich belastet sind.

Der Ausbau der Unterstützung der Schulen durch multiprofessioneller Teams für alle Schulen insbesondere im Rahmen der Inklusion kommt mit lediglich 24 zusätzlichen Stellen nicht in dem nötigen Ausmaß voran. Die Schulen brauchen dringend spürbar mehr Unterstützungspersonal, schnell und nicht scheibchenweise auf viele Jahre verteilt. Die Belastung der Lehrkräfte gerade auch durch die Inklusion ist viel zu hoch.

Der vorgelegte Kultusetat kann nur als Signal verstanden werden, eine spürbare Entspannung wird dadurch nicht erreicht werden. Schade!“

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