VNL - Statement zum INSM-Bildungsmonitor 2024

VNL - Statement zum INSM-Bildungsmonitor 2024

Zum am 3. September 2024 veröffentlichten Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL – Verband Niedersächsischer Lehrkräfte:

„Der gestern vorgestellte INSM-Bildungsmonitor 2024 hat gezeigt, dass Niedersachsen wie im Vorjahr in puncto Bildung wieder einmal nur Mittelmaß ist. Dabei hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) anhand von insgesamt 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern bewertet, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.

Es gibt durchaus positive Entwicklungen zu vermelden. So ist der seit diesem Schuljahr eingeführte Sozialindex ein wichtiger, richtiger Schritt, differenziert zusätzliche Mittel in bessere Bildungschancen zu investieren. Aber auch in diesem Bereich wird zurecht der Einsatz von multiprofessionellen Teams empfohlen, auch von uns seit Jahren immer wieder eingefordert, jedoch vom Land immer wieder angekündigt, aber nur unzureichend umgesetzt.

In diesem Zusammenhang muss auf Niedersachsens unterdurchschnittliche Platzierung im Handlungsfeld ‚Inputeffizienz‘ hingewiesen werden. Danach verlassen vergleichsweise viele Lehrkräfte die Schulen vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit. Eine Ursache dafür ist die viel zu hohe Belastung unserer Lehrkräfte – und das seit Jahren. Unterstützungspersonal wie multiprofessionelle Teams als auch die Entlastung von bürokratischen Aufgaben wären ein wirksames Mittel, die Überbelastung der Lehrkräfte zu reduzieren und diese somit länger im Dienst halten zu können. Hier muss endlich gehandelt werden und nicht immer wieder nur angekündigt werden.

Der neue Bildungsmonitor zeigt aber auch, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund es in der Schule und damit später auf dem Arbeitsmarkt schwer haben, wenn ihre Eltern kaum Deutsch sprechen und eine niedrige Bildung haben. Es ist nicht verwunderlich, dass Niedersachsen beim Anteil ausländischer Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss schlechter als der Bundesdurchschnitt abschnitt. Gerade in diesem Bereich muss intensiver als bisher bereits im vorschulischen Bereich, aber auch danach die Förderung dieser Kinder und Jugendlichen vorangetrieben werden.

Der INSM-Bildungsmonitor 2024 zeigt, dass Niedersachsen noch viel zu tun hat, auch wenn einiges bereits vorangetrieben wird. Handeln statt reden, Taten statt vollmundiger Ankündigungen – dann könnte es endlich aufwärts gehen.“

Zurück