VNL-Statement zum INSM-Bildungsmonitor 2023
- Armutszeugnis für Niedersachsen: lediglich Platz 14 bei den Bildungsausgaben für die allgemein bildenden Schulen
- ‚Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr‘ darf nicht Realität werden
Zum heute veröffentlichten Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL:
„Der heute vorgestellte INSM-Bildungsmonitor 2023 wartet mit dem erschreckenden Ergebnis zum sich dramatisch verschlechterten Bildungsniveau in den vergangenen zehn Jahren auf. Alle Bundesländer haben eine schlechtere Gesamtbewertung als im Vorjahr erhalten, auch Niedersachsen. Dabei hat Niedersachsen mit Hessen die Plätze getauscht und liegt jetzt auf dem 7. Rang. Das ist weiterhin nur Mittelmaß.
Erfreulich ist dabei die Feststellung, dass Niedersachsens Bildungsausgaben je Grundschulkind höher als im Bundesdurchschnitt sind. Auch besteht ein geringer Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und den Kompetenzen der Kinder.
Erschreckend ist jedoch die Tatsache, dass viele Kinder der 4. Klassen nicht die Mindeststandards im Lesen, Hören und Rechnen erreichen. Das muss allen zu denken geben. Hier besteht akuter Handlungsbedarf. Ebenso ist die Tatsache, dass Niedersachsen bei den Bildungsausgaben für die allgemein bildenden Schulen lediglich auf Platz 14 steht, ein Armutszeugnis! Im Bereich ‚Beruflicher Bildung/Arbeitsmarktorientierung‘ belegt Niedersachsen nur Platz 12.
Der in Niedersachsen bestehende sehr hohe Lehrkräftemangel, insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen wie Ober-, Real-, Haupt- und Grundschulen, aber auch an Gesamtschulen wird es schwer machen, das Bildungsniveau spür- und messbar zeitnah anzuheben, was dringendst nötig ist. Gerade die Grundschulen bilden die Grundlage für das weitere Vorankommen der Schülerinnen und Schüler. ‚Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr‘ – dieses altbekannte Sprichwort droht immer mehr Realität zu werden, wenn nicht endlich energisch gegengesteuert wird.“
Weitere Informationen zum INSM-Bildungsmonitor können unter https://www.insm-bildungsmonitor.de/ abgerufen werden.