VNL-Statement zum ‚Deutschen Schulbarometer Schüler:innen‘
Bessere Rahmenbedingungen und mehr Unterstützung nötig
Mehr Zeit für unser Kerngeschäft, das Lehren und Erziehen!
Zu den Ergebnissen des aktuellen Deutschen Schulbarometers erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL – Verband Niedersächsischer Lehrkräfte:
„Das kürzlich von der Robert Bosch Stiftung vorgestellte Deutsche Schulbarometer hat repräsentative Aussagen über das psychische und schulische Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern aus Sicht von Kindern (8-10 Jahre) und Jugendlichen (11-17 Jahre) und ihren Erziehungsberechtigten in Deutschland geliefert.
Die Ergebnisse sind alarmierend. Mehr als 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich als psychisch belastet und fühlen sich in der Schule nicht wohl. Zentral für das schulische Wohlbefinden, so die Ergebnisse, ist dabei ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern. Viele Schülerinnen und Schüler berichten von häufigen Unterrichtsstörungen und zum Teil massiven Unterrichtsausfällen. Vielen Erziehungsberechtigten fällt es zunehmend schwerer, ihre Kinder entsprechend zu stützen.
Die Ergebnisse müssen alle Verantwortlichen auf- bzw. wachrütteln. Unsere Schulen mit ihren Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und deren Erziehungsberechtigten benötigen spürbar mehr Unterstützung als sie zurzeit erhalten. Dazu gehören nicht nur deutlich mehr Lehrkräfte sondern insbesondre erheblich mehr Unterstützungspersonal, als da wären Schulsozialarbeitende, schulpsychologische Fachkräfte, Multiprofessionelle Teams – um nur einige zu nennen. Vor allem brauchen die Lehrkräfte mehr Zeit sowohl für ihr pädagogisch-didaktisches Kerngeschäft als auch für den einzelnen Schüler, die einzelne Schülerin. Das erfordert eine konsequente Entlastung von nicht-pädagogischen Aufgaben, zum Beispiel durch Schulverwaltungs- und Digitalassistenzen.
Die Anstrengungen zur Behebung des Lehrkräftemangels müssen weiter intensiviert werden. Ebenso muss die Attraktivität des Lern-, Lebens- und Arbeitsortes Schule einen deutlich höheren Stellenwert bekommen. Die oftmals maroden Schulgebäude tragen nicht gerade für ein schulisches Wohlbefinden bei.
Niedersachsen muss erheblich größere Anstrengungen machen. Die Probleme sind durchaus bekannt und auch von uns immer wieder angeprangert worden. Geschehen ist jedoch noch nicht genug.“