VNL-Statement zum Tonne-Interview
- Lehrkräfte sind erfahrene Pädagogen und handeln auch so!
- Unterrichtsversorgung in den nicht-gymnasialen Schulformen sichern!
Zum Interview von Kultusminister Tonne in der NOZ erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:
„Wir stimmen zwar Kultusminister Grant Hendrik Tonne zu, dass nach dem Wiederbeginn des Präsenzunterrichts in Niedersachsen ein sog. „Bulimie-Lernen“ zu vermeiden sei. Aber das wissen die Lehrkräfte selbst, schließlich sind sie ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen. Die Lehrkräfte vor Ort kennen ihre Schülerinnen und Schüler am besten und gehen verantwortungsvoll situationsbezogen auf sie ein. Was wir gar nicht brauchen, sind Belehrungen und Vorgaben, die pädagogisches Handeln unnötig erschweren. Schule braucht jetzt zum einen Ruhe und vor allem eine bessere Personalausstattung. Dazu gehört neben ausreichend Lehrkräften auch Unterstützungspersonal. Die Schulsozialarbeit als auch die Schulpsychologie müssen gestärkt werden. Im Schulpersonalbereich womöglich sparen zu wollen, wie es der Landesrechnungshof vorgeschlagen hat, ist ein absolutes No-Go in dieser Situation.
Wir erwarten von unserem Kultusminister zum neuen Schuljahr statt markiger Worte tatkräftige Unterstützung, zum Beispiel durch Einstellung genügend neuer Lehrkräfte und Unterstützungspersonal und weniger Vorschriften. Gerade für die nicht-gymnasialen Schulformen wie Haupt-, Förder-, Real- und Oberschulen konnten nicht alle ausgeschriebenen neuen Lehrkräftestellen besetzt werden. Das wird zu Problemen an den Schulen führen. Der Personalmangel an unseren Schulen, sowohl bei den Lehrkräften als auch beim Unterstützungspersonal, macht es schon jetzt nicht leicht, die Probleme der betroffenen Schülerinnen und Schüler zu lösen. Das wird sich auch nach den Sommerferien leider fortsetzen, wenn nicht endlich gegengesteuert wird. Statt großer Worte brauchen wir konkrete Taten!“