VNL-Statement zu den Maßnahmen des Kultusministers zur Sicherung der Unterrichtsversorgung im neuen Schuljahr
Zu den heute (25.06.20) bekanntgegebenen Maßnahmen des Kultusministers zur Sicherung der Unterrichtsversorgung im neuen Schuljahr erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:
„Die heute getroffenen und kommunizierten Entscheidungen unseres Kultusministers zeigen einmal mehr, dass ein ganzheitlicher Plan für das neue Schuljahr 2020/2021 noch immer nicht vorliegt. Der Rücknahme der Änderungen bei den Klassenneubildungen ist nur allzu vernünftig und wird von uns begrüßt. Auch wenn der Kultusminister jetzt endlich eine Begründung für die Streichung der Poolstunden im 6. Schuljahrgang gegeben hat, bleibt diese Entscheidung unpädagogisch und falsch.
Die Ankündigung, die Unterrichtsversorgung in den nicht-gymnasialen Schulformen durch eine Aufweichung des Quereinsteigererlasses spürbar zu verbessern, zeigt letztlich die Hilf- und Ideenlosigkeit des Kultusministeriums. Wir warnen weiterhin vor einem zu hohen Anteil von Quereinsteigern, egal ob ein Universitäts- oder ein wie jetzt ins Spiel gebrachter Fachhochschulabschluss vorliegt. Die schlechte Unterrichtsversorgung an unseren Ober-, Real- und Hauptschulen wird sich dadurch nicht nachhaltig aufbessern können. Es bleibt zu befürchten, dass die Einarbeitung der Quereinsteiger wieder auf den Schultern der Kolleginnen und Kollegen vor Ort geschehen wird, die schon anderweitig viel zu stark belastet sind. Das darf sich nicht wiederholen. Wir fordern eine intensivere Unterstützung der Quereinsteiger durch das Land. Die Studienseminare müssen personell in die Lage versetzt werden, sich noch stärker um die Betreuung und Fortbildung der Quereinsteiger kümmern zu können. Am besten wäre für beide Seiten ein verpflichtendes Referendariat.“