VNL: Kultusministerin Julia Willie Hamburg muss endlich liefern

Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte – VNL erwartet von der neuen Kultusministerin Julia Willie Hamburg nunmehr endlich Taten statt wohlklingender Ankündigungen. „In verschiedenen Interviews, zuletzt in der Goslarschen und Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, hat sie gezeigt, dass sie viele Probleme der Schulen erkannt hat. Jedoch reicht es nicht, immer wieder nur Inhalte des Koalitionsvertrages aus dem Bereich Bildung anzuführen. Es müssen zügig konkrete Maßnahmen in Angriff genommen werden, die Zeit rinnt dahin und die Probleme werden nicht weniger“, so Torsten Neumann, VNL-Landesvorsitzender.

Vordergründigstes Problem und für alle spürbar ist seit Jahren der eklatante Lehrkräftemangel an unseren Schulen, insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen wie Ober-, Real-, Haupt,- Gesamt- und auch an Grundschulen. Dieses Problem ist nicht von heute auf morgen zu lösen, deshalb erwartet der VNL von der neuen Kultusministerin, dass sie die notwendigen Schritte jetzt endlich einleitet und auch umsetzt. Die auch vom VNL geforderte Besoldung mindestens nach A13 für alle Lehrkräfte will sie „schnellstmöglich“ umsetzen, was immer darunter zu verstehen ist. „Wir nehmen unsere neue Kultusministerin gerne beim Wort“, so Neumann.

Die Idee, fehlende Lehrkräfte durch Beschäftigte anderer Berufsgruppen zu ersetzen, ist nicht neu und hat bislang nur bedingt geholfen. Diese sog. „Quereinsteiger“ sind den Schulen nur dann eine Hilfe, wenn sie zügig pädagogisch aus- und fortgebildet werden, ansonsten wird zwar die Unterrichtsversorgung statistisch angehoben, aber nicht wirklich verbessert.

Von konkreten, spürbaren Entlastungen für die arg belasteten Lehrkräfte ist immer noch wenig zu sehen. Es bedarf dringend mehr Unterstützungs- und Assistenzpersonal an den Schulen, die Lehrkräfte müssen von bürokratischen Aufgaben entlastet werden. Das kann und muss schneller umgesetzt werden. Mehr pädagogische Freiheiten für die Schulen sind begrüßenswert, dürfen aber nicht dazu führen, dass die Schulen für spätere Qualitätsmängel verantwortlich gemacht werden.

Der VNL begrüßt die Aussage der Kultusministerin, dass der Schulfrieden sicher sei. Die Schulen benötigen produktive Ruhe, keine neue Schulstrukturdebatte. Dem VNL ist der Erhalt der vielfältigen Schullandschaft in Niedersachsen, die allen Schülerinnen und Schülern gerecht werden kann, sehr wichtig. Deshalb sieht der VNL die geplante Einführung eines Stufenlehramtes kritisch.

Neumann abschließend: „Wir erwarten von Kultusministerin Julia Willie Hamburg einen ergebnisoffenen Dialog über ihre geplanten Maßnahmen. Es darf nicht bei Ankündigungen bleiben, die Kultusministerin muss endlich Konkretes liefern, um die Probleme unserer Schulen zu lösen. Wir vom VNL werden sie gerne dabei kritisch, aber konstruktiv begleiten und bieten unsere Mitarbeit an.“