Verband Niedersächsischer Lehrkräfte zur Bundeskanzler-Forderung nach Deutsch-Vergleichstests

Verband Niedersächsischer Lehrkräfte zur Bundeskanzler-Forderung nach Deutsch-Vergleichstests

Handeln statt Testen! – ‚Allein vom Wiegen wird die Sau auch nicht fetter‘
Ein Bildungsruck muss durch unser Land gehen!

Zur Forderung von Bundeskanzler Olaf Scholz, regelmäßige Deutsch-Vergleichstests für Kinder durchzuführen, erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL:

„Selbstverständlich hat Bundeskanzler Olaf Scholz Recht, dass es elementar wichtig ist, dass alle, die hier aufwachsen, die deutsche Sprache lernen und beherrschen. Die Forderung des Bundeskanzlers nach regelmäßigen vergleichenden Tests, um den Stand der Sprachfähigkeiten der Kinder zu erfahren, ist allerdings wenig zielführend, um es freundlich auszudrücken.

Allein vom Wiegen wird die Sau auch nicht fetter. Das wissen wir von den zahlreichen Tests, die in der Vergangenheit in den Schulen auch gerade im Fach Deutsch durchgeführt worden sind. Dass die deutschsprachlichen Fähigkeiten insbesondere bei Kindern mit Migrationshintergrund, aber auch bei solchen, die diesen nicht haben, häufig sehr gering sind, weiß jeder und jeder, Pädagoginnen und Pädagogen erst recht.

Statt schlauer Reden muss endlich gehandelt werden. Die Grundlagen für den weiteren Bildungserfolg der Kinder werden in frühen Jahren gelegt, in der Kita und der Grundschule. Es muss dort massive Unterstützung geben, aber ebenso auch im Sekundar-I-Bereich. Jedoch erschwert bzw. be- oder verhindert der eklatante Fachkräftemangel das sogar sowohl in den Kitas als auch in den Schulen.

Unsere Schulen und Kitas brauchen mehr Unterstützung. Gerade die sog. Brennpunktschulen benötigen diese gezielt. Das wissen alle Politikerinnen und Politiker schon lange, aber bislang ist nichts oder viel zu wenig geschehen. Möge der Bundeskanzlervorstoß bei den zuständigen Länderministerien auf fruchtbaren Boden fallen, es muss endlich ein Bildungsruck durch unser Land gehen. Aber es ist zu befürchten, dass der Ruck (wieder) ausbleiben wird! Wie wäre es wenigstens mit einem „Sondervermögen Kita und Schule“ von unserem Kanzler initiiert und durchgesetzt?“

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