Unterrichtsversorgung im neuen Schuljahr weiterhin ungesichert
- Wegen fehlender Lehrkräfte: Unterrichtsversorgung im neuen Schuljahr weiterhin ungesichert
- Kreative Lösungen von Nöten
- Attraktivität des Lehrerberufs endlich steigern
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte – VNL/VDR sieht durch die Nichtbesetzung aller ausgeschriebenen Lehrkräftestellen zum neuen Schuljahr erhebliche Probleme auf Niedersachsens Schulen zukommen, wenn nicht gegengesteuert wird. „Von einer gesicherten, ausreichenden Unterrichtsversorgung vor allem an den nicht-gymnasialen Schulformen wie Ober-, Real-, Haupt- und Förderschulen kann nach derzeitigem Stand im neuen Schuljahr noch immer nicht ausgegangen werden. Von den 1600 ausgeschriebenen Stellen zum neuen Schuljahr sind noch immer fast 600 unbesetzt. Der seit Jahren bestehende Personalmangel an vielen unserer Schulen, sowohl bei den Lehrkräften als auch beim Unterstützungspersonal, macht es schon jetzt nicht leicht, die Probleme der betroffenen Schulen zu lösen. Wie soll sich das nach den Sommerferien bessern, wenn nicht genügend qualifizierte Lehrkräfte und Unterstützungspersonal zur Verfügung stehen werden?“, fragt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR.
Der VNL/VDR warnt seit Jahren vor einer desolaten Unterrichtsversorgung insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen. Seit Jahren fällt immer noch zu viel Unterricht an diesen Schulen aus. Die Lehrkräfte arbeiten bereits nicht nur am, sondern oft schon über dem Limit. Es darf nicht wieder zu einem Abordnungskarrusell von den Gymnasien an die übrigen Schulen kommen. Das bringt nur Unruhe in die Schulen und schönt lediglich die Unterrichtsversorgung für die Statistik. Ein möglicher Einsatz von Lehramtsstudierenden oder Pensionären wird nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Das Stadt-Land-Gefälle wird weiterhin bestehen und löst die aktuellen Probleme nicht. Kreative Lösungen sind gerade jetzt von Nöten.
Neumann abschließend: „So wie es jetzt aussieht, wird die Unterrichtsversorgung auch im neuen Schuljahr unbefriedigend bleiben. Das Dilemma ist und bleibt die seit Jahren bestehende Unattraktivität des Lehrerberufes im nicht-gymnasialen Bereich. Wenn Niedersachsen nicht endlich den Lehrerberuf gerade in diesem Bereich durch eine bessere Bezahlung der Lehrkräfte mindestens nach A13 attraktiver macht und die immense Belastung der Lehrkräfte nicht spürbar senkt, wird sich an der angespannten Lage insbesondere an den Ober-, Real- und Hauptschulen auch zukünftig nichts ändern. Die Leidtragenden sind wieder einmal unsere Kinder, die unsere Zukunft sind. Der Kultusminister muss endlich handeln, nicht nur beschwichtigen!“