Gemeinsame Presseerklärung zum Hygiene- und Infektionsschutz
Die sechs Bildungsorganisationen Landeselternrat (LER), Landesschülerrat (LSR), Verband niedersächsischer Lehrkräfte (VNL), Verband Bildung und Erziehung (VBE), Philologenverband (PHVN) und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordern:
Hygiene- und Infektionsschutz an Schulen darf nicht nur ein Lippenbekenntnis sein!
Aufgrund der weiterhin bestehenden Infektionsgefahr ist es besonders wichtig, dass für die Einhaltung der Hygieneschutzbestimmungen an den Schulen Sorge getragen wird, ansonsten ist ein sprunghafter Anstieg der Infektionszahlen vorprogrammiert.
Bis zum Beginn dieser Woche waren nur die Abschlussjahrgänge an den Schulen präsent, aber seit dem 11.05. nimmt die Anzahl der Schüler*innen an den Schulen im Wochentakt zu. Vor allem die jüngeren Schuljahrgänge und die Schüler*innen mit besonderem Unterstützungsbedarf brauchen mehr Anleitung und Betreuung beim Einhalten der Hygieneschutzbestimmungen (Abstandhalten, Händewaschen, Laufwege einhalten usw.).
Aus diesem Grund, erscheint es aus Sicht der Eltern-, Schüler- und Lehrerverbände unumgänglich, dass die Schulen für die Dauer der notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung des Infektionsschutzes, personell unterstützt werden, sowohl bei der Aufsicht der Schüler*innen als auch für notwendige Zwischenreinigungen im Verlauf des Unterrichtsbetriebs. Es ist schon jetzt bekannt, dass an vielen Schulen eine erhebliche Anzahl von Lehrkräften nicht für den Präsenzunterricht zur Verfügung stehen wird, weil sie selbst oder mit ihnen im Haushalt lebende Personen zur Risikogruppe gehören. Dies führt dazu, dass diese Lehrkräfte auch nicht für die Sicherstellung der Einhaltung der vorgeschriebenen Regeln zum Hygiene- und Infektionsschutz an den Schulen zur Verfügung stehen.
Bisherige Anfragen seitens der Elterngremien haben ergeben, dass Schulträger und Gesundheitsämter sich nicht verantwortlich sehen, weiteres Personal und persönliche Schutzausstattung (Mund-Nase oder Gesichtsschutz, Handschuhe usw.) zur Einhaltung der Hygieneschutzbestimmungen zur Verfügung zu stellen und verweisen auf den 'Rahmenhygieneplan Corona Schule' des Kultusministeriums. Entweder muss eben dieser erweitert werden oder die erforderlichen Anpassungen müssen in den Regionen eigenverantwortlich umgesetzt werden. Das darf nicht in die Verantwortung der Schulen gelegt werden.
Der Schutz der Gesundheit eines jeden Einzelnen sollte aus unserer Sicht im Fokus aller Überlegungen stehen, und die Einhaltung der Regeln eines angemessenen Hygieneschutzes muss mit allen Mitteln sichergestellt werden. Die Sicherstellung der Einhaltung des Hygiene- und Infektionsschutzes ist aus unserer Sicht unabdingbar und deshalb brauchen unsere Schulen unbedingt eine bessere Unterstützung – damit Hygiene- und Infektionsschutz kein Lippenbekenntnis sind!